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Research on Emotion, Attention and Motivation

Emotion und Aufmerksamkeit

Die selektive Verarbeitung emotionaler Reize wurde bereits mit verschiedenen neurowissenschaftlichen Methoden nachgewiesen. Die meisten Studien demonstrierten einen Verarbeitungsvorteil emotionaler Reize unter der Bedingung, dass Probanden ihre volle Aufmerksamkeit diesen Reizen zuwenden. In der natürlichen Umgebung verfolgen wir jedoch vielfältige und teilweise konkurrierende Ziele und Aktivitäten, die in unterschiedlichem Maße unsere Aufmerksamkeit binden. In zahlreichen Studien mittels hochauflösender EEG-Messungen konnten wir einen Verarbeitungsvorteil für emotionale Reize in kortikalen Arealen trotz explizitem Aufmerksamkeitsfokus auf anderen Bedingungen nachweisen.

Motivationale Prozesse

Die Reaktion auf motivationale Reize (z. B. Nahrungsreize) ist in erster Linie vom momentanen Bedürfniszustand des Organismus abhängig. Wenn wir hungrig sind, erhöht sich die Aufmerksamkeit für nahrungsrelevante Reize, wenn wir gesättigt sind, sinkt diese ab. Unsere bisherigen Daten belegen diese Hypothese. Die Verarbeitung von Nahrungsreizen unter Deprivation moduliert bereits die sensorische Verarbeitung von Nahrungsreizen im visuellen Kortex. Dieser natürliche Regulationsmechanismus kann bei Essstörungen durch andere gelernte Reaktionen überformt werden und ist damit nicht mehr auf seine biologische Bedeutung fokussiert. Die neuronalen Grundlagen der motivations-abhängigen Verarbeitung von Nahrungsreizen werden mittels funktioneller Kernspintomographie und hochauflösenden EEG-Messungen untersucht mit dem besonderen Fokus auf der Interaktion von limbischen und paralimbischen Strukturen mit sensorischen kortikalen Regionen.

Emotionale Kommunikation

In diesem Projekt werden die neuronalen Grundlagen der Kommunikation von Emotionen untersucht. Wichtigstes Ziel dabei ist es, das Wissen über die Repräsentation affektiver Aspekte der Kommunikation in kortikalen Aktivierungsmustern und neuronalen Netzen zu vertiefen. Aktuelle Studien mit fMRI und Multikanal-EEG-Ableitungen belegen bei der Wortverarbeitung bedeutungsabhängige kortikale Aktivierungsmuster sowie erstmals einen frühen sensorischen Verarbeitungsvorteil für visuell präsentierte Sprachreize mit emotionalen gegenüber neutralen Inhalten. Ein wichtiges Ziel unserer weiteren Forschung ist der Vergleich emotionaler Effekte von akustisch und visuell dargebotenen Reizen. Die Kombination von elektroenzephalographischen Daten über den Zeitverlauf von Gehirnaktivierungen und kernspintomographischen Daten über die Lokalisation des Geschehens würde uns erlauben, ein realistisches Bild der Gehirnprozesse, die den emotionalen Aspekten menschlicher Kommunikation zugrunde liegen, zu gewinnen.

Intuitive Risikowahrnehmung

Angesichts der Bedeutung von verhaltensabhängigen Risikofaktoren kommt der Erforschung der Grundlagen gesundheitlicher Risikowahrnehmung eine zunehmend wichtigere Rolle zu. Während die Risikoforschung traditionell eher kognitiv geprägt ist (Wissen über Gefahrenquellen, Abschätzung von Wahrscheinlichkeiten), betonen aktuelle Modelle der Risikowahrnehmung die Bedeutung von intuitiven und affektiven Prozessen. Bislang liegt jedoch nur wenig empirische Evidenz für diese Modelle vor. Moderne neurowissenschaftliche Verfahren haben das Potenzial, intuitive und affektive Aspekte bei der Risikowahrnehmung zu erfassen, welche nicht mit traditionellen Verfahren untersucht werden können. Im Rahmen dieses innovativen Projekts haben wir begonnen, ereigniskorrelierte Potentiale (EKP) und die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) einzusetzen, um die Bedeutung von intuitiven und affektiven Prozessen bei der gesundheitlichen Risikowahrnehmung zu erforschen.

Stress und Bildverarbeitung

Ständig wachsende Anforderungen in einer komplexen Informationsgesellschaft erzwingen in zunehmenden Maße die Anpassung an vielerlei Stressbedingungen. Dieses Forschungsvorhaben soll die außerordentliche Bedeutung von Wahrnehmungsprozessen für die Auslösung physiologischer Stressreaktionen und entsprechendem Verhalten unter belastenden Umweltbedingungen aufzeigen. Im Zentrum stehen die Fragen, welche Effekte Stress auf die Lenkung der Aufmerksamkeit und Wahrnehmung emotional bedeutsamer Umweltbedingungen hat und wie diese mit Verhalten zusammenhängen. Forschungsleitendes Ziel ist es, elektrokortikale Befunde selektiver Bildverarbeitung unter Stress mit (1) Indikatoren der Aktivität des Autonomen Nervensystems, (2) protektiven Reflexen, (3) offen beobachtbarem Verhalten und (4) dem subjektiven Erleben in direkten Zusammenhang zu bringen. Die integrative Nutzung dieser Methoden ermöglicht Einblicke in die Gesamtwirkung von Stress auf den menschlichen Organismus.